Auf einer gemeinsamen Sitzung der Jusos Albstadt und des Kreisverbandes vergangenen Mittwoch im Albstädter Kunst-Werk-Haus beschäftigten sich die Jusos vor Ort unter anderem mit der aktuellen Krankenhaussituation im Landkreis und der Debatte um das Medizinkonzept des Kreises und Albstädter Krankenhauses. In der ausführlichen Diskussion kam oft das Unverständnis über die nun angezettelte Diskussion über die Schließung des Albstädter Hauses zur Sprache.
Jusos Albstadt & Zollernalb diskutieren gemeinsam über Kliniklandschaft im Kreis
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Die Jusos seien sich darin geschlossen einig, dass eine dezentrale Notfall- und medizinische Schwerpunktversorgung im Landkreis zu gewährleisten sei – und dies flächendeckend, denn dies sei ein Grundpfeiler der öffentlichen Daseinsvorsorge. Mit den beiden Krankenhäusern in Balingen und Albstadt würde der Landkreis bisher gut versorgt, das müsse auch beibehalten werden. Die Jusos in Albstadt und im Kreis sehen auch keinen Grund, die 2005 beschlossene Zwei-Standort-Konzeption mit Balingen und Albstadt nun infrage zu stellen. „Trotz eines aktuellen Defizits von 4 Mio. € stehen die Kreiskliniken im Vergleich mit anderen Krankenhäusern und Zentralkliniken im Land gemeinsam gut da, es gibt keinen Grund hier etwas schlecht zu reden“, so der stellvertretende Kreisvorsitzende der Kreis-Jusos, Urs Unkauf. Außerdem geht die Tendenz dahin, dass sich das Defizit weiter verringert. Mit Verweis auf die Patientenströme sei auch nicht festzuhalten, dass die Bürgerinnen und Bürger aus dem oberen Bezirk des Landkreises in ein Zentralklinikum fahren würden, denn vielmehr sei davon auszugehen, dass viele Patienten dann in die ebenfalls erreichbaren Kliniken in Sigmaringen, Reutlingen oder gleich Tübingen fahren.
„Eine vermeintlich wirtschaftlich gute Lösung beinhaltet nicht zwingend die beste medizinische Versorgung für die Bevölkerung“, so der Albstädter Juso-Vorsitzende Hendrik Dahlhoff. „Außerdem kann ein Medizinkonzept sicher an ein Zwei-Häuser-Konzept angelegt werden, das funktionierte bisher – wie andernorts – auch. Hier geht es im Kern um den politischen Willen im Landkreis.“ Oberste Priorität des gesamten Vorhabens muss es sein, eine flächendeckende, wohnortnahe und medizinisch bestmögliche Versorgung der Bevölkerung im Zollernalbkreis zu gewährleisten, wofür sich die Jusos mit Nachdruck einsetzen werden. Die Jusos möchten den Diskussionsprozess weiter kritisch verfolgen und später, dann auf Basis des Medizinkonzepts und des Gutachtens der Stadt Albstadt, weitere Schritte besprechen.